Tag der Deutschen Einheit in Hessen
Der 3. Oktober wurde als Tag der Deutschen Einheit im Einigungsvertrag 1990 zum gesetzlichen Feiertag in Deutschland und somit auch in Hessen bestimmt. Als deutscher Nationalfeiertag erinnert er an die deutsche Wiedervereinigung, die „mit dem Wirksamwerden des Beitritts der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1990 „vollendet“ wurde. Somit wurden Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie Berlin in seiner Gesamtheit die neuen Länder der Bundesrepublik Deutschland. Als „Deutsche Einheit“ wird historisch seit dem frühen 19. Jahrhundert das Bestreben bezeichnet, die deutschen Länder in einem Staat zusammenzuführen. Das Einheitsmotiv findet sich auch in der deutschen Nationalhymne als „Einigkeit“ wieder. Die deutsche Trennung war damit offiziell beendet – auch wenn der berühmte Mauerfall ja bereits 1989 stattfand.
Tag der deutschen Einheit in Hessen früher: Was war der 17. Juni für ein Feiertag?
Vor den Ereignissen des Jahres 1990 wurde der Tag der deutschen Einheit in Westdeutschland, und somit auch in Hessen am 17. Juni begangen. Die Menschen gedachten an diesem Tag dem blutig niedergeschlagenen Arbeiteraufstand in der DDR am 17. Juni 1953.
Wie kam es damals zur Deutschen Einheit?
Im Herbst 1989 werden die Proteste in der DDR für mehr Freiheit – die Montagsdemonstrationen – immer lauter und größer. Unter dem zunehmenden Druck öffnet die DDR-Führung schließlich die Grenzen für Privatreisen. Es ist der 9. November 1989, als Günter Schabowski, damals Mitglied des Zentralkomitees der SED, bei einer Pressekonferenz den berühmten Satz „Das tritt nach meiner Kenntnis … ist das sofort, unverzüglich“ sagt – die Mauer ist nach fast 40 Jahren offen.
Fortan werden auch die Rufe nach einer Vereinigung von West- und Ostdeutschland lauter.
Im Sommer 1990 spitzt sich die Lage in der DDR zu. Die Wirtschaft steht nach der Einführung der D-Mark vor dem Kollaps, gleichzeitig siedeln weiter hunderttausende DDR-Bürger in den Westen über.
Aus Furcht, das Land könne im Chaos versinken, tritt der DDR-Ministerpräsident die Offensive an und schlägt am 3. August vor, den Beitritt der DDR wie die ersten gesamtdeutschen Bundestagswahlen auf den 14. Oktober vorzuziehen.
-23. August: Die Volkskammer beschließt den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik am 3. Oktober.
-12. September: Die USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich unterzeichnen in Moskau den “Vertrag über abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland”. Kernpunkt: Deutschland erhält mit dem Tag der Vereinigung die volle Souveränität.
-3. Oktober: Um 00.00 Uhr wird zu den Klängen des Deutschlandliedes vor dem Reichstagsgebäude in Berlin die schwarz-rot-goldene Flagge aufgezogen. Der Tag der Deutschen Einheit ist seitdem Feiertag.
Die Gedenkstätte Point-Alpha in Hessen
Die Gedenkstätte Point Alpha liegt oberhalb von Geisa und Rasdorf in der hessischen Rhön auf der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Sie beeindruckt ihre Besucher mit zwei großen Dauerausstellungen, original Grenzanlagen, einem DDR-Grenzturm sowie Rekonstruktionen der Grenze der DDR. Vier Jahrzehnte lang befand sich dort am Point Alpha im Kalten Krieg der Vorposten von NATO und Warschauer Pakt.
Heute ist es ein unvergleichbares Zeitzeugnis und einzigartiger Lernort der Geschichte. Die Point-Alpha-Stiftung widmet sich nicht nur dem Erhalt und der Pflege der Gedenkstätte, sondern hat sich als Ziel gesetzt, diesen in Deutschland einmaligen Erinnerungsort als Lernort gerade auch für die junge Generation zu erschließen.