Pfingsten in Hessen
Ostern und Pfingsten in Hessen fallen aber jedes Jahr auf einen anderen Termin. Weihnachten wird immer am 24. Dezember gefeiert. Der Ostersonntag wird genau 46 Tage nach Aschermittwoch gefeiert, dazwischen liegt die Fastenzeit. Warum 46 Tage, die Fastenzeit dauert doch nur 40 Tage? Ganz einfach: Die Sonntage sind vom Fasten ausgenommen, deshalb insgesamt 46 Tage. Pfingsten wird wiederum abhängig vom Ostersonntag gefeiert: Genau 49 Tage danach, also am 50. Tag des Osterfestes. Daher auch der Name ‚Pfingsten‘, der aus dem Altgriechischen kommt und ‚fünfzigster Tag“ bedeutet. Der Pfingstsonntag wird immer im Zeitraum zwischen dem 10. Mai und dem 13. Juni gefeiert. Am seltensten wird das Fest am 12. Mai gefeiert. Bis jetzt fiel Pfingsten nur zweimal auf diesen Termin, im Jahre 1799 und 1940. Pfingstsonntag und Pfingstmontag sind gesetzliche Feiertage in Deutschland und auch Schüler freuen sich über ihre Schulferien.
Warum feiern Christen in Hessen das Fest Pfingsten?
Pfingsten in Hessen ist wie Weihnachten oder Ostern ein sogenanntes „Hochfest“. An Weihnachten wird der Geburtstag von Jesus Christus gefeiert und an Ostern die Auferstehung Jesu. Doch was genau wird an Pfingsten gefeiert? An Pfingsten gedenken Christen an das Kommen des Heiligen Geistes – das Fest markiert außerdem das Ende der Osterzeit. Da der Heilige Geist im christlichen Glauben das Symbol der Taube trägt, wird diese auch oft mit dem Pfingstfest in Verbindung gebracht. Pfingsten gilt auch als der „Geburtstag“ der Kirche und in der Bibel wird die Geschichte vom „Pfingstwunder“ erzählt.
Was ist das Pfingstwunder?
Genau 50 Tage nach Ostern versammelten sich die Anhänger von Jesus in Jerusalem. Beim gemeinsamen Gebet erschien ihnen der Heilige Geist in Form einer Taube. Plötzlich konnten alle Jünger alle Sprachen sprechen und jedem Menschen von Jesus Christus erzählen. In der Apostelgeschichte des Lukas heißt es: „Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in anderen Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.“ (Quelle: Deutsche Bibelgesellschaft)
Das christliche Brauchtum: Wie wird Pfingsten gefeiert?
Pfingsten in Hessen fällt mit dem Frühling und Sommeranfang zusammen: Der Winter ist endgültig vorbei und die Natur wächst und gedeiht, für Mensch und Tier beginnt die angenehmste Zeit des Jahres. Das Pfingstfest ist historisch eine Art Erntedankfest oder auch Frühlingsfest. Obwohl das Brauchtum zu Pfingsten nicht so ausgeprägt ist wie an Ostern oder Weihnachten, haben sich dennoch zahlreiche und oft recht kuriose Bräuche in Europa und Deutschland im Laufe der Jahrhunderte entwickelt. Hier gibt es einen Überblick: Im Mittelalter war das sogenannte „Heilig-Geist-Schwingen“ weit verbreitet. Dabei wurden lebendige Tauben in der Kirche freigelassen oder man ließ eine Holztaube über den Köpfen der Gläubigen kreisen. Die Pfingstkerze auf dem Frühstückstisch ist immer noch weit verbreitet. Pfingsten ist ein beliebter Termin für die Taufe, das Wasser soll dem Glauben nach besonders viel Segen spenden.