Ostern in Hessen
In Hessen feiert man Ostern. Ostern ist das höchste Fest der Christen.
Ostern in Hessen – das wichtigste Fest im Christentum
An Ostern in Hessen feiern Gläubige die Auferstehung Jesu Christi, der nach dem Neuen Testament als Sohn Gottes den Tod überwunden hat. Das Osterfest fällt immer auf den Sonntag nach dem ersten Frühjahrsvollmond – also frühestens auf den 22. März, spätestens auf den 25. April.
Was bedeutet die Karwoche an Ostern für die Christen?
Doch bevor die Auferstehung Jesu an Ostern in Hessen gefeiert wird, gedenken die Christen in der Karwoche des Leidens, der Kreuzigung und des Todes von Jesus Christus. Das “Kar” in Karwoche wurde vom althochdeutschen Wort “Kara” abgeleitet und das bedeutet so viel wie “Klage”, “Kummer”, “Trauer”. Die Karwoche wird auch als “stille Woche” bezeichnet und umfasst eigentlich alle Tage vom Palmsonntag, der Sonntag vor Ostern, bis Karsamstag, der Samstag vor dem Ostersonntag. Die eigentlichen Kartage sind aber Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag.
Tanzverbot in der Karwoche an Ostern in Hessen
Auch heute noch gibt es am Karfreitag und Karsamstag in Hessen ein Tanzverbot. Bis in die 1950er Jahre war die Karwoche in weiten Teilen Deutschlands eine sogenannte “geschlossene Zeit”. Das heißt, dass damals aus Respekt vor den kirchlichen Feiertagen viele Geschäfte geschlossen blieben und keine öffentlichen Feste oder Feierlichkeiten abgehalten wurden.
Karfreitag - Tag der Trauer, der Buße, des Fastens und des Gebets
Der biblischen Überlieferung nach wurde Jesus am Karfreitag in Jerusalem verurteilt und gekreuzigt. Judas hatte ihn in der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag verraten. Der Freitag vor Ostern gilt als Tag der Buße, des Fastens und des Gebets. Die Gottesdienste stehen im Zeichen der Trauer. Der Hauptgottesdienst, auch Karfreitagsliturgie oder “Die Feier vom Leiden und Sterben Jesu Christi” genannt, findet in der Regel um 15 Uhr statt, da in der Bibel überliefert ist, dass Jesus in der “neunten Stunde” am Kreuz gestorben ist. In der Bibel wird der jüdische Tag ab 6 Uhr morgens gerechnet. Die neunte Stunde des Tages entspricht deshalb 15 Uhr. Oft werden die Stationen des Kreuzweges Christi nachvollzogen. Der Gottesdienst am Karfreitag besteht im Wesentlichen aus drei Teilen: Einem Wortgottesdienst, der Kreuzverehrung und der Kommunionfeier. Bei der Kreuzverehrung wird ein verhülltes Kreuz zum Altar getragen und dort enthüllt. Dabei singt der Pfarrer drei Mal: “Seht das Kreuz, an dem der Herr gehangen, das Heil der Welt.” Die Gläubigen antworten ihm: “Kommt, lasset uns anbeten” und knien nieder, um Jesus am Kreuz im stillen Gebet zu verehren. In den Kirchen sind am Karfreitag alle Kreuze und Seiten- bzw. Flügelaltäre verhängt oder zugeklappt. Auch das Ewige Licht brennt nicht. Es wird erst am Ostersonntag mit der Flamme der Osterkerze wieder entzündet.
Ostern: Der Ostersonntag - das wichtigste Fest für Christen
Am Ostersonntag – meist in der Osternacht – wird die Auferstehung Christi von den Toten gefeiert. Nach christlichem Glauben überwand der gekreuzigte Jesus den Tod. Er erfüllte damit seinen göttlichen Erlösungsauftrag auf Erden. Durch die Auferstehung Jesu an Ostern haben alle Menschen laut christlichem Glauben die Chance, nach dem Tod in den Himmel zu kommen. Der Tod wird nicht als Ende, sondern als Beginn eines neuen Lebens gesehen. Am Ostersonntag haben die Frauen der Bibel zu Folge das leere Grab entdeckt. Zwei Engel verkündeten ihnen die Osterbotschaft. Laut Matthäus machten sich die Frauen auf den Rückweg nach Galiläa und begegneten unterwegs dem auferstandenen Jesus, der die Botschaft der Engel wiederholte. Für die Osternacht, also die Feier der Auferstehung Jesu als Gottesdienst, versammeln sich Christen früh am Morgen in den dunklen Kirchen. Vor vielen Kirchen wird ein Osterfeuer und daran dann die Osterkerze entzündet. Diese wird anschließend feierlich in die Kirche getragen. Die Flamme der Osterkerze wird an alle anderen Kerzen in der Kirche (auch die der Gläubigen) weitergegeben.
Ostermontag: Jünger begegnen Jesus auf dem Weg nach Emmaus
Am dritten Tag nach der Kreuzigung, dem Ostermontag, trafen laut Lukasevangelium zwei Jünger auf dem Weg nach Emmaus einen Unbekannten. Erst später erkannten sie ihn als Christus und verkündeten in Jerusalem die Auferstehung des Herrn. In Deutschland ist auch der Ostermontag ein Feiertag. In vielen ländlichen Regionen, vor allem in Bayern, werden am Ostermontag Bräuche gepflegt, die auf dem Gang der Jünger nach Emmaus gründen. In manchen Gemeinden ziehen die Gläubigen zum Beispiel von der Pfarrkirche zu einer Kapelle. Es gibt aber auch den österlichen Feldumgang, bei dem der Bauer zusammen mit allen Hausbewohnern sein Roggen- oder Weizenfeld abgeht.