Christi Himmelfahrt in Hessen
Feiertage bieten Berufstätigen Verschnaufpausen, insbesondere wenn sie geschickt am Anfang oder Ende der Woche gelegen sind. Dann springt mit dem Einsatz weniger Urlaubstage schon einmal ein Kurzurlaub heraus. Das gilt auch für Christi Himmelfahrt.
Die Bedeutung von Christi Himmelfahrt
An Christi Himmelfahrt feiern die Christen die Rückkehr Jesu Christi zu seinem Vater im Himmel. Der Feiertag geht auf das Lukasevangelium und die Apostelgeschichte des Lukas zurück. Dort wird geschildert, wie der auferstandene Christus zunächst vierzig Tage lang den Jüngern erschien und über das Reich Gottes redete. An Christi Himmelfahrt soll er dann vor den Augen der Jünger emporgehoben, von einer Wolke aufgehoben und ihren Blicken entzogen worden sein. Er soll „zur Rechten Gottes“ erhoben worden sein. In der modernen christlichen Theologie wird diese Schilderung inzwischen meist bildlich verstanden. So schreibt die evangelische Kirche in Hessen und Nassau auf ihrer Homepage: „Die Himmelfahrtsgeschichte ist eine symbolische Erzählung. Sie ist ein Bild für etwas, das sich nicht anders als im Bild ausdrücken lässt. Die Geschichte der Himmelfahrt Christi schildert den Weg zu Gott. Nicht nur den für Jesus, sondern den Weg für alle Menschen. Die Erzählung benutzt viele Symbole, um diesen Weg zu beschreiben.“
Christi Himmelfahrt in der Kirche
Früher war es in katholischen Kirchen üblich, die biblischen Erzählungen an Christi Himmelfahrt besonders bildlich darzustellen. Dazu zog ein Messdiener am Feiertag eine an Schnüren befestigte Christusstatue bis unter die Kirchendecke, manchmal sogar noch durch eine Luke. Teilweise wurde gleichzeitig eine Figur, die den Teufel darstellen sollte, nach unten gestürzt und von der Gemeinde geschlagen. Früher war es in katholischen Kirchen üblich, die biblischen Erzählungen an Christi Himmelfahrt besonders bildlich darzustellen. Dazu zog ein Messdiener am Feiertag eine an Schnüren befestigte Christusstatue bis unter die Kirchendecke, manchmal sogar noch durch eine Luke. Teilweise wurde gleichzeitig eine Figur, die den Teufel darstellen sollte, nach unten gestürzt und von der Gemeinde geschlagen. Außerdem wurde an Christi Himmelfahrt häufig reichlich Weihrauch verwendet – der aufsteigende Rauch soll die Himmelfahrt symbolisieren. Vielerorts ist es auch heute noch üblich, Christi Himmelfahrt mit Prozessionen und Ritten durch Wald und Wiesen zu begehen. Häufig findet der Gottesdienst an diesem Feiertag dementsprechend unter freiem Himmel statt. Wer persönlich nicht den Gottesdienst besuchen kann oder will, kann Christi Himmelfahrt auch zuhause im TV und Live-Stream verfolgen.
Was hat Christi Himmelfahrt mit dem Vatertag zu tun?
Dass viele Hessen Christi Himmelfahrt inzwischen mit dem Vatertag in Verbindung bringen, ist kein Zufall. Der Vatertag, manchmal auch „Herrentag“ oder „Männertag“ genannt, hat sich wohl aus den traditionellen Prozessionen an Christi Himmelfahrt entwickelt. Auch heute zieht es die Männer am Vatertag noch häufig nach draußen – allerdings meist ausgestattet mit Bollerwagen und viel Alkohol. In anderen Ländern wird der Vatertag dagegen ganz anders gefeiert. Kirchliche Vertreter kritisieren diese neuen Entwicklungen: „Überlegt doch mal, ob Vaterschaft den Sinn darin haben kann, sich zu betrinken“, forderte Oberkirchenrat Matthias Kreplin von der Evangelischen Landeskirche Baden der Deutschen Presse Agentur zufolge im Jahr 2016. Einige Gemeinden schaffen es aber trotzdem, Vatertag und Christi Himmelfahrt gut miteinander zu verbinden.